R-13 Beneficiarierstation

Beneficiarier – Die erste Polizei in Großkrotzenburg

Rekonstruktionszeichnung des Beneficiarierweihebezirkes in Osterburken am Limes in Baden-Württemberg (Zeichnung: S. Huther)

Die Anwesenheit von Beneficiariern lässt sich meist nur anhand von Votivsteinen nachweisen. Denn zu den Stationen der Beneficiarier gehörten auch Weihebezirke mit Tempel, in denen die Soldaten den Göttern Altäre aufstellten und Opfer abhielten.

Die Beneficiarierstation in Großkrotzenburg befand sich an einem örtlichen Verkehrsknotenpunkt – an der Kreuzung der Straße vom Westtor des Kastells zur römischen Mainbrücke und der Mainuferstraße.

1960 wurden hier an der Ecke Neben- und Hainstraße zwei Weihesteine aus den Jahren 221 und 223 n. Chr. gefunden, die das Bestehen und die Örtlichkeit einer Beneficiarierstation zu Beginn des 3. Jh. n. Chr. in Großkrotzenburg belegen. Beide Votivsteine befinden sich im Museum Großkrotzenburg.

Beneficiarier waren Legionssoldaten, die sich durch ihre außergewöhnliche Loyalität und Brauchbarkeit im Dienst ausgezeichnet hatten. Sie wurden in der Regel vom Statthalter selbst ausgesucht und zu besonderen Aufgaben in der Provinzverwaltung eingesetzt. Dazu gehörten auch die Überwachung und Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs an Grenzübergängen oder am Zusammentreffen größerer Straßen. Ihre Beobachtungen und Berichte gaben sie unmittelbar an den Statthalter weiter.

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