R-15 Mithrasheiligtum

Mithras – eine Religion nur für Männer

Befundzeichnung des Mithräums ORL B 23 Großkrotzenburg 13 Abb. 1

Hier, nordwestlich des Kastells, wurde 1881 ein Mithräum entdeckt.

Deutlich erkennbar war nur der vertiefte Mittelraum der Cella als ein 10,50 m langer, 2,30 m breiter und 1,50 m tiefer Einschnitt in den gewachsenen Boden. Aus ihm stammt ein 2 x 2 m großes Kultbild aus Stein, das während des 2.Weltkrieges in Hanau zerstört wurde. Eine farbig gefasste Kopie des Reliefs

ist im Museum Großkrotzenburg zu sehen.

Neben der alten Götterverehrung gewannen im römischen Kaiserreich zunehmend Mysterienkulte an Bedeutung, über die deren Anhänger zur Verschwiegenheit verpflichtet waren. Die Verehrung des persischen Gottes Mithras war eine  Mysterienreligion, zu der nur Männer Zugang hatten.

Die Anhänger mussten sieben Grade der Einweihung durchlaufen, ehe sie den vollen Glaubensinhalt erfahren durften.

Ihren Kult übten die Mysten im Innern der langrechteckigen Mithräen aus. Dort stand ein zentrales Kultbild, das den Gott Mithras zeigt, wie er kniend den Weltenstier tötet und mit diesem Opfer die Welt immer wieder neu erschafft. Umgeben ist die Szene mit Darstellungen aus dem Leben des Mithras und kosmischen Motiven.

Mithräen sollten den Anschein einer Höhle erwecken, weil Mithras den Stier in einer Höhle tötete.

Mithrasrelief im Museum Großkrotzenburg

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