R-14 Kastellbad

Baden im römischen Großkrotzenburg

(Zeichnung: H. Druschke)

Zu fast jedem Kastell gehörte auch ein Militärbad (thermae),

das auch den zivilen Bewohnern des Lagerdorfes zur Verfügung stand. Die Räume einer Therme waren dem Badeablauf entsprechend angeordnet.

Nach dem Ablegen der Kleider im Umkleideraum (apodyterium)

begab man sich in die Sauna (sudatorium) und ließ danach den Körper in einem lauwarm geheizten Raum (tepidarium) und in einem ungeheizten (frigidarium) abkühlen. Ein Raum, der angenehm erwärmt war (caldarium), stand für einen längeren Aufenthalt zu Verfügung. Zudem gab es Becken mit kaltem oder warmem Wasser (piscinae).

Die Bäder dienten nicht nur der Hygiene, sondern waren in der Freizeit ein beliebter Aufenthaltsort und Treffpunkt. In der Regel

badeten Frauen und Männer getrennt. Am Vormittag besuchten die Frauen mit den Kindern die Thermen, den Männern waren

die Nachmittags- und Abendstunden vorbehalten.

Hier, ca. 40 m vom Westtor des Lagers entfernt, wurden 1927/28 und 1961 Reste des Kastellbades Großkrotzenburg gefunden.

Das Bad besaß mindestens vier Räume. Ein schmaler, langgestreckter Raum mit einer Fußbodenheizung wies an seiner

West- und Ostseite Apsiden auf. Hohlziegel der Hypokaustheizung des Bades sind im Museum Großkrotzenburg zu sehen.

Römische Bäder wurden durch eine Fußbodenheizung (hypokaustum) erwärmt. Von einer Feuerstelle (praefurnium) strömten heiße Rauchgase unter dem auf Pfeilern ruhenden Boden entlang und dann durch hohle Ziegel, die an den Innenwänden verlegt waren.

Befundzeichnung des Bades, K. Hofmann, Neue Bodenfunde aus Großkrotzenburg (1963) Taf. 2,1.2a

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