Das Südtor des Kastells – porta principalis dextra
Das Südtor des Kastells hatte eine einfache Durchfahrt. Die blauen Basaltsteine im Boden markieren den westlichen Turm des Südtores und der sogenannte »Stolperstein« hier links unten
an der Kirchenmauer ist Teil der original römischen Tormauer.
Die Soldaten am Limes gehörten zu den so genannten Hilfstruppen (auxilia) der römischen Armee, auch die der in Großkrotzenburg belegten 4. Vindelikerkohorte. Im Gegensatz zu den Legionären, die im Hinterland stationiert waren, besaßen sie zu Anfang ihres Dienstes nicht das römische Bürgerrecht. Dieses erhielten sie als besondere Auszeichnung nach 25-jähriger erfolgreicher und ehrenvoller Dienstzeit verliehen.
Das Aussehen eines Auxiliarsoldaten war von seiner Schutzkleidung und seinen Waffen geprägt. Er trug einen Helm mit Wangenklappen, einen Kettenpanzer und einen Ovalschild aus Holz. Seine Bewaffnung bestand in der Regel aus einem Schwert, einem Dolch und Wurfspeeren.
Reste von Kettenhemden wurden auch in Großkrotzenburg gefunden und sind im Museum zu sehen. Das Leben der Soldaten in den Kastellen in Friedenszeiten war von strengen Dienstplänen
geregelt. So gehörten Exerzieren, Wach- und Patrouillendienste im Kastell und am Limes, Versorgungs- und Verwaltungsaufgaben sowie Instandhaltungsarbeiten an Bauten
und Ausrüstungsgegenständen zu den täglichen Aufgaben.