Ziegel aus Großkrotzenburg für Obergermanien
Diorama der Ziegelei der 4. Vindeliker-Kohorte - Zu sehen im Museum
Von der cohors IIII Vindelicorum gestempelter Ziegel mit
dem abgekürzten Truppennamen COH IIII VIND
Ende des 2. Jh. n. Chr. betrieb die im römischen Kastell Großkrotzenburg stationierte cohors IIII Vindelicorum (4. Vindelikerkohorte) eine große Ziegelei. Aus Gründen des Brandschutzes befand sich diese nördlich des Kastells am Rande des römischen Ortes in der Nähe des Limes.
1883 wurden dort im Bereich Friedrich-/Louisenstraße zunächst drei, um 1960 ein weiterer runder Brennofen entdeckt und 1982/83 in der Louisenstraße ein fünfter, rechteckiger Ofen ausgegraben.
Ziegel aus Militärziegeleien fanden in den Gebäuden der römischen Armee Verwendung. Als Nachweis ihrer Tätigkeiten versahen die ziegelnden Einheiten ihre Produkte mit ihrem abgekürzten Truppennamen, so dass sich anhand von Funden nachweisen lässt, bis in welche Gebiete die Ziegel geliefert wurden.
Die Ziegelei in Großkrotzenburg – begünstigt durch die Lage am Main, der als bequemer Transportweg diente – hatte ein weites Absatzgebiet.
Es reichte vom Neuwieder Becken am Rhein bis Walldürn am Odenwaldlimes südöstlich von Miltenberg.